Doppelspieltag in der Ferne. VET-CONCEPT Gladiators Trier reisen nach Nürnberg und Dresden.

Bester Trierer Werfer war jeweils Jordan Roland mit 30 Punkten gegen Nürnberg und 22 gegen Dresden.

Es war der erste Doppelspieltag der Saison 2024/25, an dem die VET-CONCEPT Gladiators Trier am vergangenen Wochenende gleich zweimal auswärts gefordert waren. Am Freitag traf man in Nürnberg auf die Falcons, bevor man am Samstag weiter nach Dresden reiste, wo man dann am Sonntag gegen die Titans antrat. Der Gladiators-Tross begab sich ohne die verletzten Behnam Yakhchali, Amir Hinton, JJ Mann und Haris Hujic auf den Auswärtstrip und auch Clayton Guillozet musst mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nach einem Zusammenprall im Training in beiden Spielen aussetzen.

Trotz der dünnen Personaldecke zeigten die Gladiatoren im ersten Spiel des Doppelspieltages eine dominante Leistung. Bereits im ersten Viertel zeigten die Moselstädter den Nürnbergern, dass sie hochmotiviert nach Bayern gereist waren und legten vor allem defensiv hohes Tempo und viel Intensität vor. Dies führte zu vielen schnellen Ballbesitzen in der Offensive und einigen gut freigespielten Würfen. Vor allem Neuzugang Jordan Roland zeigte sich in Topform und erzielte bereits im ersten Viertel acht Punkte. Nach den ersten zehn Spielminuten führten die Gladiatoren bereits mit 25:12. Erst im zweiten Viertel kamen die Hausherren besser in die Partie, fanden ihren Rhythmus und schafften es über einige Offensivrebounds und bessere Defensivarbeit zurück ins Spiel zu kommen. Doch auch die Gladiatoren fanden weiterhin gute Lösungen in der Offensive und brachten nun immer wieder ihre Big Men in Korbnähe ins Spiel, die von den Nürnberger Verteidigern kaum gestoppt werden konnte. So gingen die Gladiatoren mit einer 43:34 Führung in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Trierer dann wieder vollends die Spielkontrolle. Defensiv übte man sehr viel Druck aus, zwang die Falcons immer wieder zu Turnovern und fand offensiv eine effiziente Balance aus Inside-Spiel und Distanzwürfen. Immer wieder war es Jordan Roland, der auch in gut verteidigten Angriffen aus der Distanz erfolgreich war und die Nürnberger Verteidigung vor einige Probleme stellte. Auch im Rebounding bekamen die Moselstädter wieder mehr Zugriff und ließen den Gastgebern somit keine Möglichkeit nochmal in die Partie zurückzufinden. Bereits zum Ende des dritten Viertels zeigte die Anzeigetafel mit 71:45 eine vorentscheidende Trierer Führung an. Im letzten Viertel ließen die Gladiatoren dann nichts mehr anbrennen und versuchten die verbleibende Spielzeit auf die kurze Rotation zu verteilen. Youngster Yannis Steger beispielsweise feierte seine ersten ProA-Punkte im Auswärtsspiel gegen Nürnberg und jeder mitgereiste Gladiator konnte sich auch auf das Scoreboard eintragen. Letztlich schlugen die Gladiatoren die Nürnberg Falcons nach einem dominanten Auftritt mit 100:59.

Großer Kampfgeist wird nicht belohnt – 82:89 Niederlage bei den Dresden Titans.

Am Sonntag stand dann der zweite Teil des Doppelspieltages an und man bekam es in Dresden mit den Titans zu tun. Gleich von Spielbeginn an zeigte sich, dass die Gladiatoren ein anderes Spiel als in Nürnberg erwartet. Beide Mannschaften starteten mit viel Physis in die Partie und schenkten sich defensiv nichts. So entwickelte sich schnell ein attraktives Basketballspiel, in dem die Gastgeber zu Beginn etwas besser aus der Distanz trafen und mit einer Führung von 21:27 das erste Viertel beendeten. Im zweiten Viertel dann ergab sich eine Situation, wie man sie im Profibasketball nur selten erlebt: nach einem Foulpfiff gegen ihn und anschließender Diskussion mit den Unparteiischen, erhielt Kapitän Maik Zirbes zwei technische Fouls unmittelbar hintereinander, was einem disqualifizierenden Foul gleichkommt und somit mit dem Spielausschluss der Trierer Nummer 33 geahndet wurde. Weiterhin blieben die Dresdener etwas treffsicherer aus der Distanz und nutzen nun das Fehlen von Zirbes unter dem Trierer Korb aus, um ihre Big Men immer wieder ins Spiel zu bringen. So blieb die Führung der Titans im hohen einstelligen Bereich. Eine Minute vor dem Halbzeitpfiff erkannte Gladiators-Headcoach Jacques Schneider ein nicht geahndetes Foul an Point Guard Marcus Graves und erhielt – genau wie sein Kapitän Zirbes – gleich zwei technische Fouls hintereinander, wodurch auch er die Halle verlassen musste. Trotz dieses kuriosen Viertels blieben die Gladiatoren im Spiel und gingen letztlich mit einem Rückstand von 40:49 in die Halbzeitansprache.

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Titans konsequent in Führung und spielten clever ihre Missmatches aus. Die Gladiatoren haderten immer wieder mit der zugelassenen Physis im Spiel und hatten weiterhin Probleme freie Würfe herauszuspielen. Auch die Wurfquote von außen ging auf Trierer Seite zurück, was zu mehr Pick and Roll und Abschlüssen nah am Brett sorgte. Zwar übten die Moselstädter viel Druck auf den ballführenden Gegner aus, hatten dafür aber Probleme in den defensiven Rotationen. Zu oft erspielten sich die Titans so freie Würfe und hielten ihre Führung so aufrecht. Mit 60:71 aus Trierer Sicht ging es dann in das Schlussviertel. Im vierten und entscheidenden Viertel holten die Gladiatoren noch einmal alles aus sich heraus und erhöhten sowohl den defensiven Druck auf die Titans, als auch das offensive Spieltempo noch einmal deutlich. Während die Gastgeber weiterhin aus der Distanz gefährlich waren, arbeiteten sich die Trierer sukzessive in die Partie zurück und schafften es vor allem defensiv ihre Rebounds zu kontrollieren und für Dresdener Fehlwürfe und Ballverluste zu sorgen. Mit 30 Sekunden Restzeit auf der Spieluhr arbeiteten sich die Moselstädter auf 82:84 an die Dresdener heran, der anschließende Dresdener Angriff wurde jedoch mit einem erfolgreichen Dreier abgeschlossen und so entschieden die Titans die Partie letztlich mit 82:89 für sich.

 

Jacques Schneider (Headcoach VET-CONCEPT Gladiators): „In der Vorbereitung auf Nürnberg hatten wir einige Probleme. Viele wichtige Spieler sind ausgefallen und mit Ralph Junge steht ein alter Hase wieder an der Seitenlinie, was definitiv etwas mit einer Mannschaft macht. Ich bin sehr stolz auf mein Team, jeder hat Verantwortung übernommen und das Fehlen anderer Spieler kompensiert. Der Trip allgemein war sehr gut für uns als Mannschaft. Wir haben mit Jordan einen neuen Spieler integriert und unsere ohnehin sehr gute Teamchemie weiter stärken. Die Reise hat reibungslos geklappt und bis auf das Ergebnis im letzten Spiel war es für uns ein guter Trip und ich schaue optimistisch nach vorne, dass wir als Mannschaft gestärkt hervorgehen”.

Für Trier spielten vs. Nürnberg: Marcus Graves (11 Punkte), Aimé Olma (4), Marco Hollersbacher (8 / 10 Rebounds), Yannis Steger (2), Marten Linßen (8), Jordan Roland (30), Jannes Hundt (3), Hendrik Drescher (6), Evans Rapieque (3), Nolan Adekunle (9) und Maik Zirbes (16).

 

Für Trier spielten vs. Dresden: Marcus Graves (11), Aimé Olma (1), Marco Hollersbacher (11), Yannis Steger (DNP), Marten Linßen (14), Jordan Roland (22), Jannes Hundt (3), Hendrik Drescher (10 / 10 Rebounds), Evans Rapieque (5), Nolan Adekunle (2) und Maik Zirbes (3).