Niederlage in Spiel Zwei des Viertelfinales. VET-CONCEPT Gladiators Trier unterliegen den Tigers Tübingen mit 95:106.
Bester Trierer Werfer war Jordan Roland mit 28 Punkten. Spiel Drei in Trier am Dienstag um 20:00 Uhr.
Mit Marcus Graves, Behnam Yakhchali, Clay Guillozet, Nolan Adekunle und Marten Linßen als Starting Five begingen die VET-CONCEPT Gladiators Trier ihr erstes Playoff-Auswärtsspiel der Saison. Wie schon im ersten Spiel gingen beide Mannschaften zu Spielbeginn ein sehr hohes Tempo und zeigten offensiv Risikobereitschaft bei frühen Würfen und schweren Pässen. Die erste Spielphase ging klar an die Gastgeber, die mit aggressiver Defense auffielen, den Trierer Spielaufbau störten und offensiv treffsicher ihre Würfe verwandelten. So gerieten die Gladiatoren schnell mit 0:8 in Rückstand, bevor Behnam Yakhchali die ersten Trierer Punkte markierte. Ein weiterer getroffener Dreier der Tübinger sorgte für ein deutliches 2:11 nach gerade einmal zwei gespielten Minuten. Im weiteren Verlauf des ersten Viertels stabilisierte sich die Trierer Defense etwas und vor allem die Tübinger Drei-Punkte-Würfe konnten besser gestört werden, sodass die Wurfquoten der Tigers etwas heruntergingen. Jordan Roland gelang es dann etwa zwei Minuten vor Viertelende per Dreier die erste Trierer Führung sicherzustellen (22:21). Auch ein zweiter Dreier von Roland fand umgehend das Ziel, doch auch jetzt fanden die Tigers die richtigen Antworten und sicherten sich dank eigener schneller Abschlüsse die Führung nach dem ersten Viertel – 25:26 aus Trierer Sicht.
Vor knapp 2.100 Zuschauern in der Paul-Horn-Arena entwickelte sich ein echter Playoff-Fight zweier Teams auf Augenhöhe. Zwar gaben die Tübinger weiter das Tempo vor und sorgten mit viel Physis in der Defense für eine ungewohnt schwache Trierer Wurfquote aus dem Zweier-Bereich (43 % im zweiten Viertel), dafür zeigten sich die Trierer treffsicher von der Dreierlinie und vor allem Jordan Roland hielt die Gladiatoren nun im Spiel. Ein ausgeglichener Start in das zweite Viertel sorgte für ein 38:38 bei knapp dreieinhalb Minuten Restzeit, bevor es erneut die Tübinger waren, die einen Lauf starten konnten. Dank weiter hochprozentig getroffener Würfe, die häufig schon früh in der Schussuhr gesucht wurden, erhöhten die Gastgeber ihre Führung eine Minute vor Halbzeitende auf 41:51. Zur Halbzeit korrigierten die Gladiatoren das Ergebnis dann auf 45:51.
Die zweite Halbzeit begann – ähnlich wie die Erste – mit einer wilden Phase, in der beide Teams das Spieltempo extrem hoch hielten und dies zu einigen Ballverlusten und Fehlwürfen auf beiden Seiten führte. Die Gladiatoren suchten offensiv nun immer wieder ihre Inside-Spieler, während man defensiv in der Zonenverteidigung weiterhin Probleme hatte die Tübinger Drei-Punkte-Würfe zu verteidigen. Dank schneller Ballbewegung fanden die Tigers immer wieder einen freien Schützen und nun war es Center Idowu, der mit zwei getroffenen Dreiern wieder für eine Tübinger Führung sorgte (53:59, 24. Spielminute). In dieser Phase des Spiels mussten die Gladiatoren darüber hinaus zu viele Offensivrebounds an die Hausherren abgeben, die diese konsequent in Punkte ummünzen konnten. Zwar blieb die Trierer Offensive weiterhin gefährlich und vor allem im Eins-gegen-Eins fanden die Gladiatoren immer wieder gute Lösungen, dennoch gelang es nicht, die Tigers defensiv besser in Schach zu halten. So endete auch das dritte Viertel mit einem Rückstand der Moselstädter – 70:77.
Im letzten Viertel nutzten die Tübinger dann ihr Momentum und bauten ihre Führung weiter aus. Ein Dreier durch Tention sorgte für das zwischenzeitliche 72:84 (32. Spielminute) und setzte die Gladiatoren nun extrem unter Druck. Erneut war es Jordan Roland, der die Verantwortung in der Offensive übernahm und mit teilweise spektakulären Würfen dafür sorgte, dass die Trierer den Anschluss hielten. Auf der Gegenseite gelang es Point Guard Kenny Cooper die richtigen Antworten zu finden und die Tübinger Führung aufrecht zu erhalten – bei gut fünf zu spielenden Minuten stand es 80:93. Mit zwei getroffenen Dreiern konnte Behnam Yakhchali nochmal einen wichtigen Impuls setzen, der die Partie kurzzeitig offen gestaltete (92:95, 37.), jedoch erneut durch Tübingens Cooper mit einem eigenen Dreier beantwortet wurde und somit keine Wende mehr brachte. Nach einem packenden Kampf im zweiten Playoff-Viertelfinale müssen sich die VET-CONCEPT Gladiators Trier – trotz größtenteils sehr starker Offensivleistung – mit 95:106 geschlagen geben.
Aufgrund eines technischen Problems mit der Sirene der Spieluhr begann die Partie mit knapp 20 Minuten Verspätung. Ein vorsorglich eingelegter Protest der Gladiatoren wird jedoch nicht weiterverfolgt.
Nach der Auswärtsniederlage steht fest, dass die Viertelfinalserie in mindestens vier Spiele gehen wird. Das nächste, extrem wichtige, Heimspiel der VET-CONCEPT Gladiators Trier steigt am Dienstag, den 06.05. um 20:00 Uhr in der SWT Arena. Am darauffolgenden Donnerstag wartet dann bereits das vierte Spiel der Serie in der Tübinger Paul-Horn-Arena.
Jacques Schneider (Headcoach VET-CONCEPT Gladiators): „Glückwunsch an Tübingen für diese Leistung. Entscheidend war definitiv das Tempo von Tübingen. Wir haben ihre beiden besten Spieler – Cooper und Idowu – defensiv nicht in den Griff bekommen, sind nicht gut gestartet und dem Rückstand dann lange hinterhergelaufen. Die Dinge die wir verbessern müssen liegen auf der Hand – Transition-Defense, die Tübinger Offensivrebounds und wir müssen besser auf den Ball aufpassen. Wir müssen wieder unser Spiel spielen, die Physis kontrollieren und dann bin ich sehr optimistisch für das dritte Spiel am Dienstag“.
Für Trier spielten: Marcus Graves (2 Punkte), Clay Guillozet (13), Behnam Yakhchali (16), Marco Hollersbacher (5), Marten Linßen (15), Amir Hinton (3), Jordan Roland (28), Jannes Hundt (0), Hendrik Drescher (0), Evans Rapieque (0), Nolan Adekunle (4) und Maik Zirbes (9).
Beste Werfer Tigers Tübingen: Kenneth Cooper (26 Punkte), Samuel Idowu (23) und David Cohn (10).